leros, lipsi, patmos

weiterhin haben wir einen angenehmen segelwind, der uns noch immer nach norden bring. das klingt jetzt so, als ob wir den weihnachtsmann erreichen wollten. der wohnt ja bekanntlich am nordpol. nein, es ist nur so, dass wir ohnedies wieder nach süden müssen und somit alles, was im norden ist, als segeltechnischer erfolg gewertet werden kann.

lipsi war unser mittagsziel. eine gepflegte eierspeise und ein griechischer salat aus der bordküche in der südlichen badebucht laden zum verweilen ein.

halbwindkurs nach patmos. der wird schlussendlich fast zur kreuz. heftige ablandige böen beschäftigen uns einige zeit. auch beschäftigen wir uns mit dem liegeplatz. wir entscheiden uns für die südbucht und finden einen ankerplatz. wir verlegen nach 15 minuten, denn der schwoiradius kommt einem anderen boot, das zusätzlich einen heckanker hat, sehr nahe. also neues ankermanöver an anderer stelle.

die läufer verlassen das schiff und unsereins genießt den ausklingenden tag bei einem glas ouzo. der wind lässt auch nicht locker und pfeift über die bucht. ein wahrer genuss, bis …

ja bis eine sehr starke böe uns um 15 meter nach hinten versetzt hat. gefährlich nahe an ein anderes boot. keine sorge, es waren noch eineinhalb bootslängen abstand. die 45 meter kette waren doch etwas zu wenig.

3-mann-manöver: anker bergen, neuen platz suchen, anker setzen. irgendwie zwischen die anderen boote und noch vor weiteren einlaufenden hinknallen mit allem, was der kettenvorrat zu bieten hat. und weiter beobachten. abstände, böen, abdrift, …

auch kein perfekter platz für die nacht.

die läufer sind zurück, jetzt geht das spielchen etwas leichter. dieses mal kein neuer ankerplatz, sondern eine noch freie boje. mittlerweile ist es acht uhr. wenn die boje jetzt noch frei ist, dann wird wahrscheinlich auch kein schiff mehr kommen.

lassomethode. belegte leine über das ding werfen und somit schon daran hängen. fehlwurf. böe. abdrift. neue anfahrt und punktgenaue landung. wir liegen sicher – und das sicher für die ganze nacht.