Beim Segeltörn über die Anreise zu berichten ist ja nichts spannendes – oder doch? Ich will jetzt nichts über die nächtliche Zugfahrt vor zwei Jahren schreiben – kann man alles nachlesen.
Heuer war es aber noch einmal mehr spannender. Werden wir es schaffen, an Bord der bereits zur Gänze bezahlten Sun Odyssey 449 zu gehen? Oder ereilt uns das gleiche Schicksal wie den Ofensetzern? Die Covidalen beherrschen ja das ganze Erdenreich.
Aber der Reihe nach:
Ein großer Freudenschrei ging durch, als es geheißen hat, dass die AUA wieder nach Athen fliegt. Da nimmt man es schon in Kauf, dass der Flug von Salzburg nach Wien auf die Schiene verlegt wurde.
Dämpfer eine Woche vor Abreise:
Ein sinnfreies allgemein gehaltenes Email besagter Luftlinie ereilt ein Crewmitglied, in dem sie sich für Unannehmlichkeiten entschuldigen. Was jetzt! Wurde der Flug gestrichen? Hektik bricht aus, Pläne B und C werden geschmiedet.
Alles ist gut.
cw – aber erst am nächsten Tag
Andi ist bereits am Landweg unterwegs, er hat ja Zeit, mit dem Zug, der Fähre und dem Bus nach Athen zu reisen. Unsereins ist vom nicht funktionieren wollendem online Check-in-System der Fluglinie genervt. Und das bis zur letzten Minute. Zumindest hat das mit der Registrierung für die Einreise nach Griechenland geklappt. Auch wenn wir da als Aufenthaltsadresse jene des Vercharterers eingegeben haben. Aber mal ehrlich: welche Adresse hat ein Schiff in der Ägäis? Die benötigte Bestätigung sollte am Einreisetag um Mitternacht kommen. Mal sehen – nein, es ist wirklich so. Andi hat ja „Vorsprung“.
06:05 – der Zug fährt pünktlich ab. Das nur bis zum Wiener Hauptbahnhof ausgestellte Ersatzticket wird uns freundlicherweise bis zum Flughafen verlängert. Aber es sind Bauarbeiten entlang der Strecke angekündigt und die Ankunft verzögert sich um 30 Minuten. Somit bleiben uns exakt 65 für den ganzen Flughafenzinnober: chech-in, Gepäck, Kontrollen, … Das trägt nicht unbedingt zur Entspannung bei.
Ich kürze es ab: keine Menschen am Flughafen, ein Check-in beim Automaten in wenigen Minuten, das Gepäck selber auf das Förderband gelegt und auf Reise geschickt, es ist sogar noch etwas Zeit für ein Kaltgetränk geblieben. Griechenland, wir kommen!
Was, wenn nun einer von uns zum Test oder sogar in Quarantäne muss. Ist das das Aus für den Törn?
Dieser Gedanke hat mich die Tage vorher immer wieder eingeholt. Nein, es war nichts. QR Code am Flughafen in Athen vorgezeigt und alle waren durch. War es das wirklich?
Next stop: Edem. X96 lässt grüßen. In Windeseile waren wir mit dem Bus bei der Marina. Der Fahrer hat sich auch besonders Mühe gegeben.
Routine zahlt sich aus.
Keilerei um die Versorgung – bei uns Fehlanzeige. Während wir das Boot übernahmen haben sich die beiden Einkäufer Michi und Hannes schon auf den Weg gemacht in den nächsten Supermarkt, Lieferung mit Taxi. Alles schnell verstaut, alle Formalitäten erledigt, wir gehen Essen. Was gibt es besseres als einen Griechischen Salat.
